10 wichtige Erkenntnisse, die wir aus der Krankengeschichte unseres Hundes gelernt haben.

Fuchsräude bei Hunden kann durch Juckreiz auffallen. Auch eine Futtermittelallergie beim Hund oder Futterallergie Hund könnte die Ursache sein.

Autoren: Julia Blömer & Dr. Steffen Blömer

Veröffentlicht am:

Aktualisiert am:


Kurzversion:

  • Bitte beachtet den unten stehenden Disclaimer: Wir übernehmen keine Haftung für Schäden oder Verletzungen, die durch die Anwendung der hier beschriebenen Methoden oder Erkenntnisse entstehen könnten.

  • Alles begann mit starkem Juckreiz, ständigem Lecken und Ausfluss aus dem Ohr. Die erste Diagnose lautete Hefepilzdermatitis in Kombination mit einer Futtermittelunverträglichkeit.

  • Durch eine Allergenanalyse konnten wir kritische Inhaltsstoffe identifizieren und schrittweise auf eine gesündere und besser verträgliche Ernährung umstellen.

  • Doch der Hautausschlag, der durch die Allergie verursacht wurde, überdeckte das Vorliegen von Sarcoptes-Milben (Fuchsräude). Nach mehreren Wochen intensiver Behandlung gelang es uns schließlich, diesen schmerzhaften Ausschlag unter Kontrolle zu bringen.

  • Leider verlor Mogli weiterhin an Gewicht und es dauerte erneut Wochen, bis wir seinen Gewichtsverlust stabilisieren konnten. Im Rahmen der weiteren Ursachenforschung wurde schließlich auch eine Mitralklappeninsuffizienz bei ihm diagnostiziert.

10 Lektionen, die wir für uns daraus gelernt haben:

  • Dokumentiere, um nichts zu vergessen

  • Erkenne Warnsignale rechtzeitig

  • Befreie dich aus dem Gedankenkarussell

  • Jeder hat seine eigene Wahrheit

  • Du bist, was du isst

  • Vertraue auf Fakten und auf deine Intuition

  • Finde die Balance zwischen Geduld und Handeln

  • Setze auf stetige, kleine Fortschritte

  • Analysen sind Momentaufnahmen

  • Die beste Lösung ist die Kombination verschiedene Ansätze


Inhaltsverzeichnis

    Disclaimer:

    Die hier geteilten Inhalte basieren auf unseren persönlichen Erfahrungen mit der Krankengeschichte unseres Hundes, sowie auf unserer Nutzung von naturheilkundlichen Mitteln und medizinischen Behandlungen. Wir möchten betonen, dass wir keine Tierärzte sind und keine medizinische oder tiermedizinische Ausbildung haben.

    Die bereitgestellten Informationen und Erkenntnisse dienen ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzen keine professionelle tiermedizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultiere bitte immer einen qualifizierten Tierarzt, wenn du Fragen zur Gesundheit deines Haustiers hast oder um medizinische Ratschläge zu erhalten.

    Wir übernehmen keine Verantwortung für direkte oder indirekte Konsequenzen, die aus der Verwendung oder dem Missbrauch der hier bereitgestellten Informationen entstehen könnten. Die Nutzung irgendwelcher Inhalte liegt in der eigenen Verantwortung. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden oder Verletzungen, die möglicherweise durch die Anwendung der hier besprochenen Methoden oder Erkenntnisse entstehen.

    Die Krankengeschichte von Mogli

    Mogli ist ein wundervoller und lebhafter kroatischer Schäferhund, der 2019 im Alter von drei Jahren zu uns kam. Seine Vorgeschichte war alles andere als einfach. Er muss auf der Straße Schreckliches erlebt haben, was ihn zu einem „schwierigen Fall“ machte.

    Es brauchte viel Zeit, Geduld und vor allem Liebe, bis er wieder Vertrauen zu Menschen fassen konnte. Wir sind dankbar, dass die Pflegeeltern Claudia und Hans-Jürgen mit Hingabe die ersten kleinen Grundsteine legten, bevor Mogli Teil unserer Familie wurde.

    In diesem Blog-Beitrag geht es um seine Krankheitsgeschichte im Jahr 2024. Dabei spielen natürlich auch seine vergangenen Lebensumstände eine Rolle, die letztlich zu einer fast einjährigen Leidenszeit führten.

    Themen wie Fuchsräude bei Hunden, Futtermittelallergien und unerklärlicher Gewichtsverlust trotz guten Appetits spielen dabei eine zentrale Rolle.

    Wann begann eigentlich seine Leidenszeit?

    Mogli war von Anfang an ein begeisterter Esser. Er bekam stets Dosenfutter aus dem mittleren Preissegment, ergänzt durch gelegentliche Leckerbissen vom Tisch – dabei immer ungewürztes Fleisch.

    In den letzten Jahren hatte er zwei Magenschleimhautentzündungen, abgesehen davon erfreute er sich jedoch bester Gesundheit. Er strotzte vor Energie, war ein leidenschaftlicher Gassi-Geher und Wanderbegleiter. Mit einem Gewicht von über 18 Kilogramm war er stets kräftig und vital.

    Vermutlich zeichnete sich bereits vor 2–3 Jahren eine Veränderung in seinem Magen ab, doch uns fiel davon kaum etwas auf. Erst Mitte 2023 erlebte er seine erste ernsthafte Erkrankung. Er wirkte plötzlich schlapp und antriebslos. Seine Gassi-Runden machte er mit Leidenschaft, aber dazwischen lag er fast regungslos und müde auf seinem Schlafplatz.

    Nach einer Untersuchung wurde Anaplasmose diagnostiziert. Dank der Medikamente erholte er sich und galt wieder als „gesund“. Während dieser Zeit fiel uns auf, dass er Gewicht verloren hatte – die Tierklinik dokumentierte einen Rückgang auf etwa 17 Kilogramm.

    Gegen Ende 2023 oder Anfang 2024 begann jedoch eine neue und extrem belastende Leidenszeit für Mogli. Er fing an, sich verstärkt an den Innenseiten seiner Schenkel zu lecken und aus seinen Ohren trat Flüssigkeit aus. Es war wie eine heftige Ohrenentzündung, begleitet von gelbem bis braunem Sekret, das unangenehm roch.

    Die Beschwerden setzten ihm stark zu – er leckte sich ständig die Haut und schüttelte unaufhörlich sein schmerzendes Ohr. Tagsüber und Nachts mussten wir teilweise minutenlang Taschentücher in die Ohren halten, um das austretende Sekret aufzufangen.

    Zeitgleich entwickelten sich immer mehr kahle Stellen auf seiner Haut, die oft stark gerötet waren. Besonders betroffen waren sein Bauch, die Innenseiten der Hinterbeine sowie der Bereich um seinen Hintern und After. Diese Phase war sowohl für Mogli als auch für uns eine echte Herausforderung.

    Erster Tierarztbesuch, der nur kurzzeitig Linderung verschaffte…

    Die Diagnose lautete Hefepilzdermatitis und eine Futtermittelunverträglichkeit.

    Bei Mogli musste an einigen Stellen das Fell geschoren werden, weil sich der Hefepilz stark ausgebreitet hatte. Die Ärztin sagte, Mogli müsse ein Leben lang ein Medikament nehmen, das die Allergie unterdrückt. Außerdem riet sie uns, nur hypoallergenes Futter zu füttern.

    Eine Verwandte, die im medizinischen Bereich arbeitet, fand heraus, dass dieses Medikament eigentlich in der Transplantationsmedizin verwendet wird.

    Der Tierarztbesuch brachte Mogli kurzfristige Erleichterung. Juckreiz und Hautreizungen wurden für eine Weile besser. Die Ärztin behandelte jedoch nur die Symptome. Es wurden keine Untersuchungen durchgeführt, um die Ursachen genauer zu klären.

    Die Allergie verschlimmerte sich weiter

    Ursachenforschung und Kombination verschiedener Ansätze

    Bereits vor dem ersten Tierklinik-Besuch hatten wir uns an eine Tierheilpraktikerin gewandt. Kurzfristig konnte auch sie uns nicht helfen, aber auf lange Sicht war es genau die richtige Entscheidung.

    Wir kannten bereits kolloidales Silber zum Sprühen, aber dies hatte uns bei Moglis entzündeten Stellen wenig geholfen. Sie empfahl eine Silbersalbe und diese brachte etwas mehr Linderung. Zudem bestimmte homöopathische Mittel. Aber auch dies war nur Symptome behandeln und deshalb begaben wir uns auf eine lange Reise der Ursachenfindung.

    Die Tierheilpraktikerin hatte Empfehlungen aus ihrem Netzwerk und so haben wir eine Homöopathin und eine Ernährungsberaterin ins Boot geholt. Zusammen mit einer anderen Tierärztin begann der lange Weg zurück zu einem normalen Leben für Mogli.

    Mit Moglis Haaren ließen wir eine bioenergetische Fellanalyse durchführen, die uns wertvolle Einblicke in seinen allgemeinen Gesundheitszustand lieferte. Dadurch konnten wir einige mögliche Ursachen ausschließen und unseren Fokus gezielt auf andere Untersuchungen lenken.

    Diese Analyse war definitiv ein entscheidender Baustein für seinen weiteren Weg.

    Futtermittelallergie und Ernährungsumstellung

    Die “richtige” Ernährung gibt es nicht, denn zu diesem Thema existieren unzählige (Experten-)Meinungen. Das macht es eigentlich unmöglich, die perfekte Lösung zu finden. Stattdessen solltest du dich auf die individuellen Bedürfnisse deines Hundes konzentrieren und kontinuierlich dein eigenes Wissen erweitern.

    Letztlich liegt es bei dir, welchem Experten oder welchem Ansatz du dein Vertrauen beim Thema Futtermittelallergie schenkst.

    Für uns begann eine intensive Suche nach Lösungen. Wir entwickelten diese schrittweise durch eigene Erkenntnisse, Expertenwissen und gründliche Analysen. Der erste Schritt war eine genaue Auseinandersetzung mit dem bisherigen Futter.

    • Welche Inhaltsstoffe sind für eine ausgewogene Ernährung meines Hundes notwendig?

    • Gibt es problematische Zutaten, die ich vermeiden sollte?

    • Woran erkenne ich die Qualität eines Hundefutters und sind 100 % aller Inhaltsstoffe angegeben?

    • Sollte ich Nassfutter, Trockenfutter oder eine Rohfütterung (BARF) wählen?

    • Wie kann ich sicherstellen, dass das Futter auf die besonderen Bedürfnisse meines Hundes abgestimmt ist?

    • Welches Fleisch verträgt mein Hund eigentlich?



    Untersuchung auf Allergene

    Um potenziell problematische Inhaltsstoffe auszuschließen, begannen wir, das Fleisch (Huhn) im Schongarer selbst zuzubereiten. Und ergänzten es mit Zucchini. Schon zuvor hatten wir festgestellt, dass er Rindfleisch nicht verträgt, was sich durch Durchfall und Magenprobleme bemerkbar machte.

    Natürlich fehlten ihm zunächst einige wichtige Zusatzstoffe, doch anders war es anfangs nicht machbar. Leider stellte sich später heraus, dass er auch Huhn nicht mehr tolerierte und seine Allergie sich dadurch nicht besserte. Daher entschieden wir uns, eine Allergen- und Pseudoallergenanalyse durchführen zu lassen, anstatt weiterhin nur durch “Trial and Error” vorzugehen.

    Durch eine Fellanalyse konnten wir schließlich die problematischen Inhaltsstoffe genauer bestimmen und endlich einen klaren Weg einschlagen. Es zeigte sich, dass er viele Fleischsorten nicht mehr verträgt, u.a. Rind, Lamm, Pferd, Huhn und einige Wildtiere.

    Schließlich fiel die Wahl auf Känguru. Mit 100 % reinem Kängurufleisch aus der Dose und gekochter Zucchini konnten wir seinen starken Hautausschlag endlich in den Griff bekommen.


    Neuer Ernährungsplan

    Zwar traten im Laufe der Zeit weitere Herausforderungen und Krankheiten auf, doch dazu später mehr. In Zusammenarbeit mit einer Ernährungsberaterin gelang es uns nach monatelanger Arbeit, seine Ernährung individuell anzupassen.

    Wir möchten an dieser Stelle keine detaillierte Anleitung geben, da jede Situation einzigartig ist. Das, was bei Mogli funktioniert hat, muss nicht unbedingt bei anderen Hunden mit Futterallergie zum Erfolg führen.

    Dennoch teilen wir gerne ein paar grundlegende Erkenntnisse (ermöglicht wurde dies jedoch nur dank der Unterstützung einer erfahrenen Ernährungsberaterin):

    • Reines Kängurufleisch, Zucchini, Möhren und gepuffter Amaranth

    • Calciumzufuhr über Calciumcitrat (kein Calcium aus Knochenmehl, da dies vermutlich unverträglich wäre)

    • Flohsamenschalen und Zeolith zur Unterstützung der Verdauung

    • Kokosfett und Krillöl als gesunde Fettquellen

    • Ergänzung mit B-Vitaminen und Vitamin D3

    • Versorgung mit essenziellen Spurenelementen und Mineralstoffen

    • Spezielle Förderung der Funktion von Bauchspeicheldrüse und Leber

    • Einsatz eines Antihistaminikums

    • Unterstützung durch Enzyme


    Derzeit sind wir auf einem so guten Weg, dass wir seinem Futter ab und zu verschiedene Fischsorten (natürlich unter Berücksichtigung der Allergenliste) hinzufügen. Gelegentlich mischen wir auch gepufften Quinoa bei.

    Diese Liste ist selbstverständlich nicht für jeden Hund geeignet und kann je nach individueller Situation variieren. Es ist daher entscheidend, vor einer größeren Ernährungsumstellung bzw. einer Futtermittelallergie bei deinem Hund stets Rücksprache mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater zu halten.

    Fuchsräude bzw. Sarcoptes Räude beim Hund

    Durch die Umstellung der Ernährung konnten wir endlich Moglis schlimmen Hautausschlag in den Griff bekommen. Dennoch hatte er weiterhin mit Gewichtsverlust und geröteten Hautstellen zu kämpfen. Obwohl wir bereits bestimmte Allergene gemieden hatten, war Mogli noch immer nicht vollständig gesund.

    Wir schickten zahlreiche Proben – Kot, Blut, Urin, Fell – an verschiedene Labore. Zwar erhielten wir immer wieder mögliche Diagnosen, jedoch führte keine der Ansätze zum erhofften Erfolg.

    Dann geschah es durch einen „Zufall“: Eine Mitarbeiterin der Ernährungsberaterin stolperte über unsere Fotos. Sie selbst suchte seit Monaten nach der Ursache für den Hautausschlag ihres eigenen Hundes. Schließlich stellte sich heraus, dass ihr Hund an Fuchsräude litt.

    Da wir mit Mogli ohnehin zur Nachuntersuchung in der Klinik waren, ließen wir einen speziellen Bluttest durchführen. Und tatsächlich: Neben einer Futtermittelunverträglichkeit litt Mogli auch an Fuchsräude (Sarcoptes-Räude).

    Hier sind einige Bilder, auf denen vermutlich die Fuchsräude, verursacht durch Sarcoptes-Milben, zu sehen ist (beachte bitte den Disclaimer bzgl. medizinischer Informationen). Teilweise sind auf den Bildern aber auch Stellen zu sehen, die auf die Futtermittelallergie zurückzuführen sind.

    Nun begann für uns auch der große innere “Kampf”, welchen Weg wir gehen wollen. Sollten wir Mogli mit einem Antiparasitikum (Spot-On) behandeln oder nach alternativen Möglichkeiten suchen?

    Wie bereits im Disclaimer erwähnt, raten wir nicht zur Nachahmung. Sondern zur informierten Entscheidung – sei es für oder gegen ein bestimmtes Mittel oder eine Behandlungsform. Es fiel uns alles andere als leicht, doch wir entschieden uns bewusst gegen das Spot-On. Allerdings behielten wir es in der Hinterhand, falls unsere Bemühungen keinen Erfolg zeigen sollten.

    Alternatives Vorgehen

    Zur inneren Unterstützung gaben wir Mogli zusätzlich ein Präparat zur Stärkung seines Immunsystems. An den wunden Stellen trugen wir teilweise Silbersalbe auf. Zusätzlich behandelten wir seine Haut regelmäßig – mindestens dreimal täglich – mit einer Mischung aus Kokosöl, Aloe-Vera-Gel und einem Öl gegen Demodex-Milben. Diese Maßnahmen brachten ihm zwar Linderung, jedoch keinen durchschlagenden Erfolg.

    Verzweifelt suchten wir weiter nach Alternativen und stießen auf Neem-Öl – der Gamechanger gegen die Sarcoptes-Räude. Wir rieben Moglis betroffene Hautstellen täglich mehrfach mit einer Paste aus Neem-Öl und anderen Inhaltsstoffen ein.

    “Paste”: 12,5 g Kokosöl + 12,5 g Aloe Vera + 2,5 g Demodex-Öl + 1,5 g Neem-Öl + 2 g Apfelessig

    Wenn die Temperaturen sinken, könnt ihr den Kokosanteil reduzieren und stattdessen mehr Aloe Vera hinzufügen. So wird das Gemisch nicht zu fest.

    Zudem “duschten” wir ihn 1-2x pro Woche mit einer Mischung aus Aloe-Vera-Gel und Neem-Öl. Parallel dazu mussten wir sein Fell regelmäßig abrasieren, da die Milben wanderten und sich an neuen Stellen festsetzten.

    Regelmäßig mussten wir das Fell rasieren, da die Milben wanderten.

    Letztendlich schafften wir es, durch eine Kombination aus Ernährungsumstellung, innerer Unterstützung des Immunsystems und intensiver äußerlicher Behandlung. Mogli war nach mehreren Wochen komplett frei von Ausschlägen.

    Es gab kein einziges „Wundermittel“ – der Erfolg lag in der Kombination aller Maßnahmen. Die Behandlung war extrem zeitaufwendig und sicherlich nicht für jeden geeignet, doch für Mogli hat sich der Einsatz gelohnt.

    Anhaltender Gewichtsverlust trotz Futterumstellung

    Wir hatten endlich die Futtermittelallergie unseres Hundes und auch die Fuchsräude erfolgreich unter Kontrolle gebracht. Doch Mogli nahm weiterhin beständig ab. Sein Gewicht war auf nur noch etwa 14,5 Kilogramm gesunken und er war erschreckend dünn geworden.

    Also begannen wir mit weiteren Tierarztbesuchen und Behandlungen. Ein umfassendes Blutbild sowie zusätzliche Untersuchungen wurden durchgeführt. Beim Termin stellte die Tierärztin leider auch ungewöhnliche Herzgeräusche fest…

    Mitralklappeninsuffizienz

    Es folgten Röntgenaufnahmen sowie zeit- und kostenintensive Ultraschalluntersuchungen der Organe und des Herzens. Unser tapferer Mogli ließ all das über sich ergehen, auch wenn er jedes Mal große Angst hatte.

    Am Ende wurde eine Mitralklappeninsuffizienz (Grad 1) diagnostiziert. Diese ist zwar nicht gravierend, war jedoch im Ultraschall deutlich sichtbar. Zur Verlangsamung des Fortschreitens wurde uns die Gabe eines entsprechenden Medikaments empfohlen.

    Beim Verfassen dieses Blog-Artikels haben wir uns jedoch zunächst gegen das Medikament und für eine anderen Weg entschieden. Ob dies die richtige Entscheidung für unseren Mogli war, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen.

    Vermeintliche Niereninsuffizienz

    Bei der ersten Blutuntersuchung zeigte sich ein sehr niedriger Glukosewert, begleitet von weiteren auffälligen Ergebnissen. Die Tierklinik vermutete eine mögliche Niereninsuffizienz. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir jedoch noch nicht, dass Hunde vor einer Blutabnahme 12 Stunden nüchtern sein sollten.

    Es folgten weitere Blut- und Urinuntersuchungen, diesmal unter Berücksichtigung der Nüchternheit von Mogli. Glücklicherweise waren die Ergebnisse in Bezug auf eine Niereninsuffizienz unauffällig.

    Dennoch bestand der Gewichtsverlust weiterhin und die erneute Glukosemessung (nicht nüchtern) offenbarte erneut alarmierend niedrige Werte.

    Vermutung eines Tumors (Insulinom)

    Unsere Tierärztin ging mit großem Engagement an die Untersuchung heran. Doch langsam war auch sie ratlos, warum Mogli so stark an Gewicht verlor und seine Zuckerwerte so niedrig waren. Schließlich brachte sie die Möglichkeit eines Tumors in der Bauchspeicheldrüse ins Spiel. Eine Vermutung, doch für uns ein Schock.

    Als wir uns über den möglichen Verlauf und die Lebenserwartung bei einem solchen Tumor informierten, waren wir am Boden zerstört. Nach ein bis zwei Tagen war uns allerdings klar, dass nichts davon endgültig war. Unsere Tierärztin riet uns, Moglis Glukosewerte mehrmals täglich durch einen Stich ins Ohr zu messen.

    Sollten die Werte dauerhaft niedrig bleiben, müssten wir in die Klinik gehen, um Blut für weiterführende Untersuchungen zu entnehmen. Dort könnte das Labor dann mit größerer Sicherheit feststellen, ob ein Tumor wahrscheinlich wäre.

    Doch nach all den bisherigen Untersuchungen wollten wir unserem Hund nicht auch noch zumuten, ihm mehrfach täglich ins Ohr zu stechen. Zumal dies nur Tendenzen und keine belastbaren Daten liefern würde.

    Da Julia im Medizintechnikbereich arbeitet, kam ihr die Idee, ein kontinuierliches Glukose-Messsystem zu testen. Dieses war zwar deutlich teurer als die Methode mit Nadelstichen, aber es versprach minutengenaue Messwerte und damit mehr Gewissheit.

    Natürlich entstanden zusätzliche Kosten, da wir es zu riskant fanden, den Sensor selbst anzubringen. Und daher die Tierärztin damit beauftragten. Leider lief dabei zunächst nicht alles reibungslos: Der erste Sensor war defekt, und wir mussten ein zweites Mal mit Mogli in die Klinik.

    Doch am Ende klappte alles wunderbar und wir konnten mit Sicherheit feststellen, dass seine Glukosewerte im grünen Bereich lagen. Der Verdacht auf ein Insulinom wurde somit ausgeschlossen.


    Kleinere Stellschrauben bringen die letzten Erfolge

    Zum Glück hatte Mogli weder Nierenprobleme noch einen Tumor. Dennoch war sein Zustand alarmierend, denn sein Gewicht war dramatisch auf unter 14 Kilogramm gesunken. Trotz einer täglichen Futtermenge von etwa 1,2 Kilogramm! Ein kontinuierlicher Gewichtsverlust trotz guten Appetits ist ein alarmierendes Zeichen.

    Am Ende waren es wieder viele kleine Anpassungen, die den Durchbruch brachten. Wir erhöhten den Fleischanteil in seiner Nahrung und reduzierten das Gemüse. Zudem stellten wir von drei auf vier Mahlzeiten täglich um, was es uns ermöglichte, den Fleischanteil besser zu steigern. Bei nur drei Portionen am Tag hatte Mogli oft mit schweren Magenproblemen zu kämpfen.

    Zusätzlich bekam er Amaranth ins Futter, sowie ein zweites Enzympräparat, um seine Verdauung weiter zu unterstützen.

    Auch wir mussten feststellen, dass wir Probleme mit uns herumtrugen, ohne sie aktiv anzugehen. Jeder Hundebesitzer weiß, dass Hunde unsere Stimmungen aufnehmen und widerspiegeln. Deshalb haben auch wir beschlossen, positive Veränderungen bei uns selbst vorzunehmen.

    Einmal pro Woche dokumentieren wir sein Gewicht und Stand heute hat er endlich die 15-Kilogramm-Marke überschritten. Es war eine fast einjährige Leidenszeit, geprägt von kleinen Erfolgen und vielen schwierigen Momenten.

    Dieser Weg hat uns viel Einsatz, Kraft und Geld gekostet, aber jeder Aufwand hat sich gelohnt. Unser Sonnenschein Mogli ist wieder voller Lebensfreude und darf sein altes Leben beinahe uneingeschränkt genießen.

    Natürlich behalten wir bei Wanderungen seine Herzprobleme stets im Blick. Seine Ernährung handhaben wir mit äußerster Konsequenz – er bekommt z.B. ausschließlich Känguru- oder Kokos-Leckerlis. Zusätzlich werden wir ihm im Sommer vor jedem Waldspaziergang etwas Neem-Öl aufsprühen, um erneute Ansteckungen mit Fuchsräude zu verhindern.

    Mogli zeigt uns jeden Tag aufs Neue, dass all unsere Mühe nicht umsonst war. Seine Lebensfreude ist zurück, und das ist das schönste Geschenk.

    10 Lektionen für unser Leben, die wir aus der Krankheit unseres Hundes gelernt haben.
    10 Erkenntnisse aus der Krankengeschichte unseres Hundes

    10 Lektionen, die wir für uns daraus verinnerlicht haben

    1) Dokumentiere, um nichts zu vergessen: Unser Gedächtnis ist nicht unfehlbar. Deshalb haben wir jeden täglichen Fortschritt in Bildern und Worten festgehalten, ergänzt durch alle Laborergebnisse und wichtige Gespräche.

    2) Warnsignale rechtzeitig erkennen: Achte auf subtile Hinweise, die auf potenzielle Probleme hindeuten könnten. Bei Mogli haben wir sein Gewicht nur selten überprüft und erst zu spät bemerkt, dass er sich in einer Abwärtsspirale befand.

    3) Entkomme dem Gedankenkarussell: Grübeln führt selten zu Lösungen. Stattdessen öffne dich für neue Perspektiven. Nutze die Vielfalt des Internets, um hilfreiche Informationen zu entdecken und dich mit Menschen aus aller Welt zu vernetzen.

    4) Jeder hat seine eigene Wahrheit: Menschen betrachten die Welt durch den persönlichen Filter ihrer Erfahrungen und Werte. Ein Beispiel dafür war eine Person, deren Groll auf Tierärzte so tief saß, dass sie von Anfang an alles negativ beurteilte. Wie es so treffend heißt: “Frage zehn Menschen und du erhältst vermutlich elf Meinungen.”

    5) Du bist, was du isst: Sowohl deine Ernährung als auch deine Gedanken beeinflussen maßgeblich dein körperliches und geistiges Wohlbefinden. Sei achtsam bei dem, was du deinem Körper und Geist zuführst. Hinterfrage vermeintliche “Fakten” kritisch: Wer hat die Informationen veröffentlicht? Wer finanziert beispielsweise bestimmte Studien?

    6) Vertraue auf Fakten und deine Intuition: Zahlen, Daten und Fakten sind unerlässlich, wenn es darum geht, fundierte Entscheidungen zu treffen. Sie liefern die Grundlage für Analysen und Bewertungen. Doch genauso wichtig ist es, deiner inneren Stimme zu folgen. Der Schlüssel liegt darin, beide Ansätze zu kombinieren, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

    7) Die richtige Balance zwischen Geduld und Handeln: Erkenne, wann es klug ist, abzuwarten, und wann entschlossenes Handeln gefragt ist. Oft waren wir zu ungeduldig und haben schnelle, positive Ergebnisse erwartet. Doch alles, was wirklich gut und nachhaltig ist, braucht seine Zeit.

    8) Setze auf kontinuierliche kleine Schritte: Große Veränderungen können überwältigend sein, doch kleine, konsequente Verbesserungen führen über die Zeit zu beeindruckendem Fortschritt. Es ist besser, jede Woche stetig voranzukommen, als nur alle paar Monate einen größeren Sprung zu machen.

    9) Analysen sind Momentaufnahmen: Alles, was du analysierst oder misst, repräsentiert nur den jetzigen Zustand. Bedenke auch immer die Datenbasis. Wie oft hat dein Hund vor dem Wiegen gefressen bzw. wie viel? Hat er sein Geschirr an oder aus? Warst du vorher mit ihm Gassi?

    10) Die beste Lösung entsteht aus der Kombination verschiedener Ansätze: Wir haben gelernt, dass die Wahl der richtigen Behandlungsmethode immer von der Situation und dem individuellen Wesen abhängt. Es gab Momente, in denen Mogli auf Kortison oder andere Medikamente angewiesen war, um sich überhaupt wieder zu erholen. Für die langfristige Genesung hingegen war oft ein alternativer Ansatz richtig. Einer, der vielleicht nicht sofort wirkt, aber nachhaltig die Gesundheit stärkt.

    Natürlich waren wir nicht immer sicher, ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Doch wir haben stets unser Bestes gegeben, um die optimale Lösung für Mogli zu finden. Mit dem heutigen Wissen würden wir manche Dinge anders angehen, aber auch das gehört zum Lernprozess des Lebens dazu.

    Danke an alle guten Menschen, die Mogli geholfen haben

    Vier Frauen haben entscheidend zur Genesung unseres geliebten Mogli beigetragen, wofür wir zutiefst dankbar sind. Jede dieser Expertinnen bringt dabei ein einzigartiges Wissen und Erfahrungen aus unterschiedlichen Heilrichtungen mit.

    Leider dürfen wir ihre Namen nicht nennen, aber es ist uns ein großes Anliegen, ihren Einsatz zu würdigen. Mit unendlicher Geduld, Einfühlungsvermögen und fachlicher Kompetenz haben sie gemeinsam mit uns Mogli die Chance gegeben, wieder gesund zu werden.

    Am Ende war es jedoch nicht nur ihre Hilfe, sondern auch Moglis unerschütterlicher Wille und sein Lebensmut. Es war eine starke Verbindung aus Mensch, Tier und Heilkunst, die diesen Erfolg möglich gemacht hat.



    Deine Julia & dein Steffen


    Disclaimer: Dieser Text dient zu Informationszwecken. Bei Traumatisierungen nimm bitte die Beratung durch einen Experten in Anspruch (z.B. Therapeuten).


    Alle verwendeten Bilder und 3D-Elemente in diesem Beitrag stammen von Envato Elements und werden unter einer gültigen Lizenz genutzt.


    Schlagwörter: Fuchsräude bei Hunden, Futtermittelallergie beim Hund, Futterallergie Hund, Anaplasmose beim Hund, Hefepilze Hund, Ohrenentzündung Hund braunes Sekret, Kotprobe Hund, Sarcoptes Räude Hund Bilder, Fellanalyse Hund, Mitralklappeninsuffizienz Hund, Blutuntersuchung Hund, Gewichtsverlust beim Hund. Nahrungsmittelunverträglichkeit Hund, Gewichtsverlust Hund trotz Appetit.


    Höinghaus, R. (2021, August 9). Mitralklappeninsuffizienz – die häufigste Herzerkrankung beim Hund. VetSpezial. https://zentrum-kleintiermedizin.de/mitralklappeninsuffizienz-die-haeufigste-herzerkrankung-beim-hund/

    Jossé M.A. , S. (2022, February 23). Futtermittelallergie beim Hund: Diagnose & Therapie. MeinAllergiePortal. https://www.mein-allergie-portal.com/allergie-bei-tieren/708-futtermittelunvertraeglichkeit-beim-hund-ausloeser-diagnose-und-therapie.html

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    Dr. Ziegler. (2024, October 2). Artgerechte Ernährungsberatung Hund/Katze. Dr. Ziegler. https://dr-ziegler.eu/

    Julia Blömer

    Mental & Mindset Coaching

    Dr. Steffen Blömer

    Personality & Career Profiler 

    Kategorie:
    Leben
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